Bestimmt haben Sie es auch schon erlebt: Nach langen Tagen vor dem Bildschirm oder zähen Stunden im Auto fühlen sich Schulter- und Nackenmuskelnverspannt an, manchmal strahlen die Schmerzen bis in den Kopf aus – und mit der Zeit können sie gar chronisch werden. Das muss nicht sein!

Geschulte Hände schaffen mit sanftem Druck Abhilfe: Eine Medizinische Massage lockert die verhärteten Muskeln, fördert die Durchblutung, regt den Stoffwechsel an, mildert den Schmerz, löst Verklebungen zwischen den Gewebeschichten, aktiviert die Selbstheilungskräfte, entstaut Ödeme – und macht glücklich.

Ja, tatsächlich. Denn bei der Klassischen Massage werden Endorphine ausgeschüttet, die sogenannten Glückshormone. Diese stärkendas Immunsystem, bauen Stress und Schmerz ab und reduzieren die Bildung neuer Stresshormone. Eine Ganzkörper- oder Teilmassage bedeutet deshalb nicht nur eine Wohltat bei Verspannungen und chronischen Schmerzen, sie gilt auch als ideale Prävention.Bereits wenn der Massageprofi zu Beginn die oberen Hautschichten mit leichtem Druck gegeneinander schiebt, erwärmt sich der Körper und wird besser durchblutet. Durch das professionelle Kneten normalisiert sich die Muskelspannung, bei kreisenden Bewegungen werden die tieferen Verhärtungen mit den Fingerspitzen gelöst.

Dehnt die Masseurin zum Beispiel einen Muskel, so bedeutet das für den Körper einen Reiz. Die Folgen: Die Spannung lässt nach, der Muskel lockert sich, der Stoffwechsel und die Selbstheilungskräfte werden angeregt, Schadstoffe ausgeleitet, die betroffene Region mit Nährstoffen versorgt.

Die Klassische Massage wirkt auch zuverlässig bei Kopfschmerzen, Reizdarm, Erschöpfungssyndromen, Stauungen im Gewebe (Ödeme), Verklebungen, Narben und sogar Bronchitis – durch Klopfmassage löst sich der Schleim.
Jede Medizinische Massage beginnt mit dem Ausstreichen: Dabei streicht die Masseurin oder der Masseur mit den ganzen Handflächen über die Haut – jeweils von aussen nach innen. Es ist ein «Warum-up» für Haut, Unterhaut, Gewebe und Muskulatur. Anschliessend folgt das Massieren des Körpers oder eines Bereichs. Geschulte Massagefachleute haben dafür ein breites Repertoire an Griffen: Je nach Beschwerden dehnen, klopfen, kreisen, kneten oder ziehen sie mit sanftem oder stärkerem Druck.

Das ist in den meisten Fällen angenehm und entspannend, bei überempfindlichen Stellen kann es kurz schmerzen. Manchmal macht sich die Massage noch am nächsten Tag bemerkbar – ein gutes Zeichen. Der Körper hat seine Selbstheilungskräfte aktiviert, Muskeln und Gewebe «arbeiten».

Die Medizinische Massage gilt als ältestes Heilmittel der Welt und als «Königin der Physikalischen Therapie»: Die beliebte Behandlungsmethode ist wohl so alt wie die Menschheit selber. In China etwa gehen gesicherte schriftliche Quellen aufs Jahr 2600 vor Christus zurück.

Der griechische Arzt Hippokrates (460–370 vor Christus) brachte die Massage nach Europa und hielt seine Erkenntnisse fest: «Ein Arzt sollte in vielerlei Hinsicht erfahren sein, aber ganz gewiss im Reiben. Denn Reiben kann ein lockeres Gelenk zusammenhalten und ein verkrampftes wieder lösen.» Heute ist die Massage nicht mehr Arztsache – längst haben ausgebildete Massagefachleute und Physiotherapeuten die Behandlung übernommen.

Die positive Wirkung einer professionell durchgeführten Klassischen Massage auf Körper und Seele wurde auf allen Kontinenten ausgiebig erforscht – sie gilt als unbestritten. Bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts anerkennt die Schulmedizin die Massage als Behandlungsmethode. Das ist dem schwedischen Gymnastiklehrer Per Henrik Ling zu verdanken – seine Überzeugungskraft führte zum Ziel.